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Wie virtuelle Assistent:innen Preise dumpen

Virtuelle Assistent:innen irritieren mich. Das liegt daran, dass ich über 25 Jahre kaufmännische beziehungsweise Managementassistentin bin und eine Generalistin. Das haben meine Chefs und meine Kunden von mir verlangt und das liegt völlig in meiner Persönlichkeit.

Nun hat es sich eingebürgert, dass kompetente Freelancer, die spezialisiert sind, sich als virtuelle Assistent:innen bezeichnen

Preise dumpen ist doof!

Mich irritiert nicht nur die Formulierung der „virtuellen Assistenz“, sondern auch was darunter so alles läuft und das meine ich nicht negativ.

Zum einen kenne ich virtuelle Assistenten als SIRI, Cortana, ALEXA und Co. und somit als künstliche Intelligenz, die uns alle an PCs, Macs, Smartphones und Tablets bei allem möglichen unterstützen. Aber inzwischen hat sich der Begriff virtuelle Assistenz oder virtuelle persönliche Assistenz auch in das Berufsleben eingeschlichen und ist im Prinzip ein New-Work-Begriff.

Es ist kein geschützter Begriff und das muss es auch nicht sein. Dennoch ist es eine Herausforderung für mich, den Berufsbegriff der Assistenz mit Aufgaben und Dienstleistungen zu verbinden, die ich unter anderen Berufsbezeichnungen kenne und auch so suchen würde und die ich vor allem anders honoriert wissen möchte.

So finde ich unter virtuelle Assistenz unter anderem:
  • Werbetexter:innen, die für Internetseiten oder Blogs texten sollen
  • SEO-Berater:innen, die Texte Suchmaschinen optimieren und die perfekten Keywords für die Kundenseiten finden sollen
  • Web-Designer:innen, die WordPress, Joomla oder was auch immer können sollen und Shops und Blogs mit einbauen
  • Grafiker:innen, die Fotos bearbeiten und Memes erstellen können
Natürlich gibt es viele Assistent:innen, die das können! Die Frage ist aber, ob sie das auch zu den Preisen machen, die angemessen sind. Texter:innen zum Beispiel nehmen einen durchschnittlichen Stundensatz von € 70,00 netto. SEO-Berater:innen kalkulieren gern Paketpreise, die wenn man sie runter rechnet auch bei über € 70,00 liegen.

Webdesigner:innen, die etwas auf sich halten, machen entweder ein Paketpreis für eine Internetseite nach Aufwand der Seite oder wenn Sie Shops und Blogs einbauen, einen Stundensatz von durchschnittlich € 80,00 netto.

Grafiker:innen lassen sich gern pro Fotobearbeitung oder Stundensatz zahlen. In meinem Umfeld liegt da keine unter € 90,00.

Würde ich alle diese Dienstleistungen zu meinem Assistenz-Stundensatz anbieten, würde ich diese Dienstleister nicht nur unterbieten, sondern auch nicht mehr mit ihnen kooperieren können, wenn ich ein großes Projekt an Land gezogen habe. Ich arbeite mit Provisionen, die aber auch für den Dienstleister:innen noch lohnenswert sein sollten.

Die Mitte macht‘s

Ich gehöre nicht zu den hochpreisigen Assistent:innen, aber auch nicht zu denen, die als selbstständige Unternehmer:innen mit Stundensätzen in der Nähe des Mindestlohns zufrieden sind. Wer seine Unternehmens- und Lebenshaltungskosten plus Huch-jetzt-ist-der-Kühlschrank-kaputt-Rücklagen kalkuliert, kommt auf Stundensätze, die mindestens bei € 35,00 netto liegen müssten, wenn man ca. 6 Stunden täglich verkauft. Wobei man noch Agentur-Gebühren oder Kooperationsprovisionen draufschlagen muss, damit diese € 35,00 auch bei einem ankommen.

Ich lese zwischen € 10 und € 60 Stundensätze. Leider werden die kleinen Stundensätze nicht nur von potenziellen Kunden, sondern auch von erfolgreichen Kolleg:innen angeboten, die Kooperationspartner:innen suchen, um ihren Kunden ein noch breiteres Angebot machen zu können.

Selbst, wenn Kolleg:innen (die meisten sind weiblich) von zuhause aus in Teilzeit arbeiten und verheiratet und somit mutmaßlich abgesichert sind, würde ich das nicht empfehlen. Wer erfolgreich selbstständig arbeiten will, sollte ein gut funktionierendes Netzwerk haben, das aus unterschiedlichen Dienstleister:innen besteht, aber eben auch aus Kolleg:innen, die man bei Spitzen um Unterstützung bitten kann oder bei freien Kapazitäten um Aufträge. Wer will und kann da aber schon für € 12,00 tätig werden? Da sollten faire Stundensätze und eben so faire Provisionssätze verhandelt werden.

Faire Preise

Wenn ich von meinem Geschäftsfeld, der kaufmännischen und Marketingassistenz ausgehe, bewegen sich anständige und faire Preise zwischen € 45,00 und € 65,00 netto die Stunde (Stand: 2022).

BBS-Stundensatz erfragen
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